Rezeptfrei High?

Die Positionen der drei Experten, die am Podium saßen, lagen diametral auseinander

 

Zu diesem Thema veranstaltete der SPD Stadtverband Fulda am Dienstag, den 25. Oktober, eine spannende und äußerst kontrover geführte Podiumsdiskussion.

Die Positionen der drei Experten, die am Podium saßen, lagen diametral auseinander: während der Psychiater Dr. Kießling auf die Gefahren des Konsums von Cannabis hinwies und sich daher klar gegen eine Legalisierung ausgesprochen hatte, sprach sich Strafverteidiger RA Hauschild nicht nur für die Legalisierung von Cannabis, sondern auch von anderen Drogen aus, um so die organisierte Kriminalität wirksam bekämpfen zu können. Staatswanwalt a.D. Wilke sah hingegen in der Legalisierung keinen wesentlichen Unterschied zum Status quo – die Legalisierung betreffe minderjährige Konsumenten nicht. Außerdem werde der höhere Preis für den legalen Cannabis viele weiterhin zum illegalen Erwerb verleiten.

Soll daher Cannabis legalisiert werden? Fest steht, dass die Entwicklungen in diesem Bereich nicht mehr aufzuhalten sind. Die Aufklärung vor Risiken einer drogeninduzierten Psychose bei jungen Menschen bis Mitte 20 sowie vor Suchtrisiken sollte im Mittelpunkt stehen. Wie weit geht die Fürsorgepflicht des Staates? Darf der Staat auch den verantwortungsvollen Umgang zu Genusszwecken reglementieren, um andere vor Missbrauch zu schützen, oder sollte er nicht viel mehr auf die Eigenverantwortung setzen?

Die kontroverse Debatte zeigte aber auch, dass andere Genussmittel, wie beispielsweise Alkohol oder Zucker, uns ebenfalls erheblich schädigen können. Letztendlich muss jede:r die Gefahren dieser Stoffe kennen, um selbst entscheiden zu können, wie man selbst damit umgehen möchte. Daher war diese Diskussion ein guter erster Schritt und sollte weitere nach sich ziehen.

 

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